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Die Erinnerung an Königsberg ist ein Preislied auf Ostpreußens Provinzialhauptstadt Königsberg (Preußen).

Geschichte[]

Siegfried Schindelmeiser (1901–1986) schrieb das Lied zwischen 1960 und 1985, als er die Geschichte der Albertus-Universität und seines Corps aufarbeitete. Wie manche andere „Studentenlieder“ ist es zweifellos von dem altbekannten Lied „Heidelberg du Jugendbronnen“ inspiriert, nach dem es sich ohne weiteres singen läßt. Die Verse sind weder in den Königsberger Studentenverbindungen noch in den Königsberger oder ostpreußischen Vereinigungen bekannt. In Königsberg ist das Lied nie gesungen worden. 2010 wurde es in der zweibändigen Neuausgabe von Schindelmeisers Lebenswerk erstmalig veröffentlicht.

Erinnerung an Königsberg[]

1.
Königsberg am Pregelstrande,
Preußens alte Krönungsstadt
In dem deutschen Vaterlande
Man dich oft vergessen hat:
Keine Rebenhügel winken
Von den Ufern deines Stroms,
Nicht des Südens Sterne blinken
Auf die Dächer deines Doms.

2.
Fröhlicher Studentenjahre
Heitrer Schauplatz bleibst du doch.
Bleichen auch die blonden Haare,
Lebt dein Bild im Herzen noch:
Ferner die Gedanken kreisen
Um dein Schloß und seinen Teich
Und im Ohr erklingen Weisen
Aus der Hufen grünem Reich.

3.
Wo in Gärten Mädchen sitzen,
Wenn das Tageslicht entfloh’n,
Blaue Augen blinkend blitzen
Auf den schlanken Musensohn:
Bei Musik und sel´gem Plaudern
Wie im Flug die Zeit verrinnt,
Bis nach wiederholtem Zaudern
Dich zum Aufbruch mahnt das Kind.

4.
Ja die Zeiten sind verklungen,
Alle Spuren längst verweht.
Was die Alten einst gesungen,
In der Jugend aufersteht.
Wie der Wind die Meereswogen
Immer wieder wirft ans Land,
Kommt die neue Zeit geflogen:
Und auch sie hat nicht Bestand.

5.
Doch im Schloß im kühlen Keller
Fließt ein edler Rebensaft;
Und die Herzen schlagen schneller,
Zecht dort alte Bruderschaft:
Offene Gespräche schlingen
Ihren Kranz um einst und jetzt
Und zu immer neuen Dingen
Wird der Geist im Flug versetzt.

6.
Burschenehre, Schlägerklänge,
Edle Pferde, heller Strand;
Mädchenlachen, Festgedränge,
Ernste Arbeit, Vaterland!
Und der Wein verdrängt die Jahre,
Und beredt die Lippe spricht:
„Trinken bleibt das einzig Wahre!
Bringt ein Hoch dem Blutgericht!“

Literatur[]

  • Siegfried Schindelmeiser: Die Albertina und ihre Studenten 1544 bis WS 1850/51 und Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr. (1970–1985). Erstmals vollständige, bebilderte und kommentierte Neuausgabe in zwei Bänden mit einem Anhang, zwei Registern und einem Vorwort von Franz-Friedrich Prinz von Preussen, herausgegeben von Rüdiger Döhler und Georg von Klitzing, München 2010, Bd. 1, S. 121, ISBN 978-3-00-028704-6

Weblinks[]

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